Die Neuenkirchener Moore und Heiden sind eine ausgeprägte Gletschereisrandlage. Der Neuenkirchener Endmoräne sind Sander und Moore vorgelagert. In den Tallagen sind die Moore in Jahrtausenden gewachsen. Wegen des starken Raubbaus am Wald vom 14. bis 17. Jahrh. gab es in der Region kaum noch Brennholz. Deshalb wurden frühzeitig im südlichen Bereich Neuenkirchens Stech- und Backtorf gewonnen. Heide und Moore waren Allmende. Jeder weidete, plaggte oder grub wo es ihm passte. Erst mit der Verkoppelung zwischen 1838 bis 1843 wurde das Birkenmoor und das große Moor auf einzelne Besitzer aufgeteilt. Die Verteilung schmaler Flurstücke in Nord-Süd-Richtung erfolgte durch Einigung und Verlosung. Berücksichtigt wurden Qualität, Mächtigkeit der Torflage 1 - 2m, Hofgröße und Feuerungsbedürfnisse (Schmiede).
Nach 1945 bis in die 60iger Jahre wurden wegen allgemeiner Brennstoffknappheit weiterhin Abtorfungen vorgenommen. Die Entwässerung führte vom Großen Moor durch das Birkenmoor zur Gemeindegrenze. Jeder war für den Unterhalt und die Reinigung des Abzugsgrabens mitverantwortlich. Die Weiderechte unterlagen gemeinsamer Nutzung. Das Wegerecht wurde durch einen Recess geregelt. Jeder behielt Zugang auch zu den weniger günstig gelegenen Parzellen. Das Torfstechen erfolgte im Frühjahr. Der überwiegend faserige Torf wurde in einer Form ausgestrichen, die durch Treten mit den Füßen entwässert wurde. Nach dem Aufreihen der Soden und erster Trocknung wurden die Soden aufgeschichtet (Diemen) und etwas später geringelt (umgeschichtet). Der Abtransport erfolgte vor der Ernte, wenn der Torf trocken war.
Das Birkenmoor, das Große Moor, die Riensheide und die Leitzinger Heide sind als FFH Gebiete ausgewiesen und vom Landkreis und von der Bezirksregierung angepachtet und seit 2014 Landschaftsschutzgebiet. Diese Flächen werden dem Verein Schäferhof zur Pflege und zur Beweidung zur Verfügung gestellt.
Heute, wo die Brennstoffversorgung durch Heizöl oder Gas gesichert wird, stellen die Moore einen Luxus dar, den wir uns leisten können, um bedrohten Tierarten Rückzugsmöglichkeiten zu erhalten. So brüten bei uns zeitweise Kranich und Ziegenmelker, Neuntöter, Grünspecht, Waldschnepfe und Heidelerche. Bei den Amphibien und Reptilien finden wir Moorfrosch, Kreuzotter, Schlingnatter und Zauneidechsen. Um Hochmoore (Grosses Moor) zu erhalten, müssen sie vernässt sein. Sie wachsen nur sehr langsam – in 100 Jahren ca. 1 cm.